New Work in der Unternehmenskommunikation

New Work – Ideen, Konzepte und Erkenntnisse

Dr. Josephine Hofmann, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft IAO

Das Thema New Work ist in aller Munde. Viele Firmen müssen sich wegen des demografischen Wandels und des drohenden Arbeitskräftemangels damit auseinandersetzen. Hinzu kommen die digitale Transformation und die Globalisierung, die New-Work-Ansätze zunehmend wichtiger machen, um Flexibilität, Kreativität und Mitarbeiterzufriedenheit zu stärken. 

Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO stellte die Dimensionen von New Work vor und machte klar, dass die Erwartungen der Arbeitnehmer stärker berücksichtigt werden sollten. Für einen erfolgreichen Change müssen Veränderungen nicht nur „von oben“ aus der Führungsebene angestoßen werden. Stattdessen sollte Veränderungsfähigkeit zu den Meta-Kompetenzen aller Mitarbeiter gehören. Und letztendlich müssten auch die Organisationsstrukturen entsprechend angepasst werden.

Anhand von sechs Unternehmensbeispielen, die vom Fraunhofer IAO untersucht wurden, machte Josephine Hofmann klar, dass New Work nicht nur ein Thema für die digitale Boheme ist, sondern auch in kleineren Handwerksbetrieben gelingen kann. Voraussetzung ist, dass auch eine „New Mitbestimmung“ erfolgen kann und darf. New Work kann nicht über die Arbeitnehmer hinweg gestaltet werden. Vielmehr müssen sich alle im Unternehmen ständig selbst überprüfen und weiterentwickeln. Die untersuchten Firmen, die erfolgreich diesen Wandel meistern, arbeiten zudem zunehmend agil und passen sich und ihre Strukturen ständig neu an, wenn etwas nicht läuft. „New Work ist kein Zielzustand, sondern eine gemeinsame Weiterentwicklung“, so Hofmann.


Podiumsdiskussion: New Work in der Kommunikationsabteilung 

Anke Schmidt, Senior Vice President Corporate Communications & Government Relations, BASF SE

Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf, Senior Vice President Corporate Communications & Corporate Human Resources, B. Braun Melsungen AG

Salvatore Ruggiero, Vice President Marketing and Communication, Schott AG

Wie wird New Work in Kommunikationsabteilungen bereits umgesetzt? Moderiert von Dr. Lisa Dühring von der Universität Leipzig, stellten die drei Kommunikationsleiter*innen der BASF, B. Braun und Schott zuerst vor, wie in ihrem jeweiligen Unternehmen New-Work-Ansätze gelebt werden. Dabei zeigte sich, dass gerade in großen Unternehmen Veränderungen auch in einzelnen Abteilungen angestoßen werden können, ohne sie sofort im gesamten Betrieb umsetzen zu müssen.

Nach Ansicht von Salvatore Ruggiero werden die Bereiche Marketing und Communication die Treiber für Veränderungen und zugleich Moderator für die Umsetzung sein. Dazu gehören ebenso neue Arbeitszeiten und -regelungen. Alle drei Referent*innen bewerteten flexible Arbeitsmodelle und mobiles Arbeiten als wichtigen Bestandteil.

In der anschließenden Diskussion waren sich die Gäste weitestgehend einig, dass die angestrebten Veränderungen zunächst von den Führungskräften ausgehen müssten. Diese stehen jedoch vor der Herausforderung, dass sie nun eher coachen als führen sollen und der Arbeitnehmer plötzlich mehr führen muss als vorher.