Back to Top
“There are four prerequisites of the company’s survival: profitability, growth, risk protection and earning public trust“, sagt Professor Klaus Schwab, Gründer und Vorsitzender des World Economic Forum und stellt mit diesem Satz die Bedeutung von Vertrauen heraus. Ohne Vertrauen geht es nicht – darin waren sich auch die Referenten einig.
Prof. Dr. Günter Bentele, Deutscher Rat für Public Relations
Dr. Anne Linke, Projektleiterin Value Creating Communication, Akademische Gesellschaft
Vertrauen ist ein effektiver Mechanismus zur Reduktion von Komplexität. Einmal aufgebaut, dient Vertrauen als immaterielle Ressource, von der Unternehmen profitieren. Man unterscheidet verschiedene Ebenen von Vertrauen – in die Führung (CEOs), in Produkte sowie in die Organisation. Vertrauen kann in Krisen sehr schnell zerstört werden, geht aber nie ganz verloren und lässt sich danach wieder aufbauen. In wissenschaftlichen Studien wurde u.a. der Corporate Trust Index entwickelt, in dem CEOs und Unternehmen hinsichtlich ihres Vertrauens gerankt werden. Vertrauen wird auch im Value Creating Circle als zentrale Zielgröße der Unternehmenskommunikation bewertet.
Andreas Schwab, Leiter Governance, Communications & Government Affairs, Siemens AG
Grundsätzlich gibt es für Andreas Schwab in der Krisenkommunikation kein Rezept, das auf alle anderen Unternehmen übertragbar wäre. Andreas Schwab verantwortete zu Zeiten der Korruptions-Krise 2006-2008 die Compliance-Kommunikation der Siemens AG. Rückblickend zieht er einige Lehren aus dieser Zeit:
Interessanterweise wurde das operative Geschäft von der Compliance-Krise nur wenig beeinflusst. Auch nach der Einführung strenger Compliance-Richtlinien gingen die Aufträge nicht verloren. Dazu wurden u.a. Integrity Pacts. Zudem fand ein kultureller Wandel im Unternehmen statt. Compliance-Richtlinien wurden nach der Krise stärker „gelebt“.
Prof Dr Bryan H. Reber, Grady College of Journalism and Mass Communication, University of Georgia, Athens, USA
Dr Flora Hung-Baesecke, Massey University, Albany, New Zealand
Reber und Hung-Baesecke präsentieren aktuelle Analysen der Edelman Trust Barometer-Daten. Mit mehr als 33,000 befragten Personen aus 28 Ländern weltweit, ist dies die größte Studie aller Zeiten und wird seit 2000 jährlich durchgeführt. Edelmann hat drei Universitäten (University of Georgia, Hongkong Baptist, Massey New Zealand) exklusiven Zugang zur wissenschaftlichen Auswertung der Daten gewährt mit einigen interessanten Zwischenergebnissen:
Dr. Rainer Ohler, Head of Group Communications, Airbus Group
Airbus musste in der jüngeren Vergangenheit eine Reihe von Krisen meistern, u.a. den Triebwerksschaden einer A380 von Quantas oder den Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich. Eine proaktive Kommunikation, im Zweifel auch unabhängig von den anderen Beteiligten, sowie das exklusive Einbinden von Fachmedien stellten sich als Erfolgsrezept heraus.
Große Relevanz genießt zudem die „Trust Initiative @ Airbus“, die 2010 gestartet wurde. Entsprechend des Grundsatzes „Internal Trust comes first“ soll zunächst intern bei den Mitarbeitern Vertrauen aufgebaut werden, um dann in einem weiteren Schritt auch extern das Vertrauen in Airbus zu steigern. Hierbei spielt das Engagement des CEOs, Tom Enders, eine zentrale Rolle. In seinem CEO Blog, in CEO Videos und bei persönlichen Treffen lebt er den offenen und ehrlichen Dialog mit den Mitarbeitern vor. Über 30.000 Mitarbeiter haben sich an dem CEO Blog bereits beteiligt.