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Prof. Dr. Stefan Stieglitz, Professor für Professionelle Kommunikation in elektronischen Medien/Social Media, Universität Duisburg-Essen
Florian Brachten, Universität Duisburg-Essen
Die von Prof. Stieglitz und Florian Brachten von der Universität Duisburg-Essen gestaltete Break-out Session bot einen Kurzüberblick über erste Ergebnisse aus dem von der Akademischen Gesellschaft geförderten Projekt 'Social Bots in der Unternehmenskommunikation'. Nach einer kurzen Verortung von Social Bots und deren zunehmender Relevanz in der öffentlichen Kommunikation, gab Florian Brachten einen Einblick in die komplexe Suche nach Social Bots in Twitterdaten und erläuterte den Teilnehmer, welche Profileigenschaften auf Bots hinweisen.
Die Meinungen aus dem Teilnehmerkreis was die Bedeutung von Social Bots in der heutigen Unternehmenskommunikation angeht waren eher verhalten. Nur eine Teilnehmerin bestätigte den Einsatz in der Kundenkommunikation. Tiefere Analysen der externen Meinungsbildung auf Bots hin finden derzeit nicht statt. In der anschließenden Diskussion kam die Sprache aber auch auf ethische, rechtliche, und ökonomische Implikationen, vor allem dann wenn Bots verdeckt agieren oder die Arbeit von Menschen übernehmen, wie beispielweise in Call Centern. Einige Teilnehmer meinten auch, dass sich dieser kritische Diskurs vor allem in Europa finden lässt, wohingegen die asiatischen Staaten sehr viel offener und proaktiver mit dem Thema umgehen. Dort wird künstliche Intelligenz bereits an vielen Stellen eingesetzt - auch weil die technologischen Voraussetzungen gegeben sind und es kaum rechtliche Restriktionen gibt.
Prof. Dr. Ansgar Zerfaß, Professor für Strategische Kommunikation, Universität Leipzig
Fake News sind Nachrichten in Massenmedien oder sozialen Medien, die nachweislich falsch sind oder nur eine geringe Faktizität aufweisen und mit denen Rezipienten getäuscht werden sollen. Sie übernehmen Darstellungsformen von echten Nachrichten Wissen, Meinungen oder Einstellungen zu manipulieren, Misstrauen und Verunsicherung zu sähen oder um durch den Webtraffic Geld zu machen (Click baits). Fake News werden zu über 80% über soziale Medien verbreitet, doch auch in Massenmedien und unternehmensinternen Medien finden sich Falschinformationen.
Fake News sind kein neues Phänomen. Auch früher gab es Gerüchte, Verleumdungen oder Desinformationen. Doch die Brisanz und die Verbreitung haben durch die sozialen Medien, enorm zugenommen. Sie verbreiten sich viral, u.a. mit Hilfe von Bots und Trollen, und sind durch Richtigstellungen kaum beizukommen. Emotionalität schlägt Fakten! Jedes vierte Unternehmen in Europa war bereits von Fake News betroffen, öffentliche Institutionen sogar zu über 40%.
Dennoch ist das Thema in den Kommunikationsabteilungen noch nicht richtig angekommen - so zeigen die Ergebnisse des European Communication Monitors aber auch das Feedback der Teilnehmer.