Design Thinking

Design Thinking ist ein agiles Tool, das in den 90er Jahren im Silicon Valley entwickelt wurde. Ursprünglich war es als Methode gedacht, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Heute hat sich Design Thinking als Tool etabliert, um kreative Teamarbeit zu ermöglichen.

  • Design Thinking fördert unerwartete Lösungen, Veränderungen in der Arbeitskultur und Verbesserungen in der Teamleistung.
  • Die Bedürfnisse der Stakeholder stehen im Fokus. Das Tool setzt auf Empathie und schätzt unterschiedliche Sichtweisen.
  • Es geht darum, durch die Erstellung von Prototypen schnell verschiedene innovative Lösungen zu finden, um sich dann auf die Idee mit dem größten Potenzial zu konzentrieren.
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Empathize: Man muss Empathie für den Stakeholder entwickeln, indem man ihn beobachtet, sich mit ihm beschäftigt und ihm zuhört, wer er ist und was für ihn wichtig ist. Seine Bedürfnisse identifizieren, Erkenntnisse ableiten und eine Persona entwickeln sind die ersten Schritte.

 

Define: Auf Basis, was man bisher über den Stakeholder gelernt hat, muss man die Herausforderung definieren, der man sich stellt. Ziel ist, das Problem explizit zu benennen, der sogenannte Point-of-View. Obwohl es nicht intuitiv erscheinen mag, führt eine enger fokussierte Problemstellung bei der Ideenfindung tendenziell zu einer größeren Anzahl von qualitativ hochwertigeren Lösungen.

 

Ideate: Hier konzentriert man sich auf die Entwicklung von Lösungen zur Bewältigung der Herausforderung. Es geht nicht darum, die richtige Idee, sondern eine breite Palette von Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, z. B. durch Brainstorming.

 

Prototype: Für drei Ideen, die die meisten Stimmen erhalten (eigene Kriterien, z. B. rationale Entscheidung, die unerwartete Idee), wird ein Prototyp entwickelt. Ein Prototyp ist ein Artefakt, das schnell und kostengünstig herzustellen ist, und etwas, mit dem der Stakeholder interagieren kann, z. B. ein Rollenspiel oder ein Gadget.

 

Test: Die Phasen „Prototype“ und „Test“ hängen eng miteinander zusammen, da man sich überlegen muss, was und wie man testen will, bevor man einen Prototypen erstellt. Durch Tests – idealerweise in einem realen Kontext – erhält man Feedback, lernt die Lösung und die Stakeholder noch besser kennen. Ziel ist, die Prototypen und Lösungen zu optimieren und weiterzuentwickeln.

 

Implement: Aus der besten Idee, dem besten Prozess oder Projekt entsteht ein konkreter, gut durchdachter Handlungsplan.

 

Der Erfolg von Design Thinking basiert auf drei Elementen:

  • Menschen: Das Team sollte sich aus Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Abteilungen zusammensetzen, um Ideen zu fördern, die über die eigenen Fachgrenzen hinausgehen. Diversität ist eines der wichtigsten Prinzipien, um die internen Barrieren des Silodenkens zu überwinden.
  • Ort: Kreative Arbeitsbereiche laden das Team ein, die eigenen Gedanken zu visualisieren und sich über Ergebnisse auszutauschen. Eine freie und flexible Arbeitsumgebung fördert die Ideenfindung. Ein solcher Arbeitsbereich sollte z. B. Whiteboards, bewegliche Möbel und Material für Prototypen wie LEGO Steine enthalten. Der Raum sollte an die Bedürfnisse des jeweiligen Projekts angepasst werden.
  • Prozess: Der Prozess ist in fünf iterative Schritte unterteilt (siehe Abbildung oben) und als Kreis dargestellt, wobei jedoch die einzelnen Schritte in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können. Eine offene Fehlerkultur und Iterationen sind für Design Thinking von zentraler Bedeutung. Iterationen treten während des gesamten Prozesses mehrfach auf - auch bereits innerhalb eines einzelnen Schrittes.

 

Leseempfehlungen

  • Plattner, H., Meinel, C., & Leifer, L. (Hrsg.) (2018). Design thinking research: Making distinctions: collaboration versus cooperation. Cham, Switzerland: Springer.
  • Das Hasso Plattner Institut bietet auf ihrer Webseite “openHPI” (https://open.hpi.de/?locale=de) kostenlos Online-Kurse und Tutorials zu den Themen IT und Design Thinking an.