Big-Data-Kompetenzen

Die Anwendung  von Big Data erfordert ein spezielles Know-how und eine Datenaffinität, die bislang nur wenige Kommunikationsmitarbeiter mitbringen.

Auch wenn nicht jeder Kommunikator ein Data-Scientist werden muss, so ist ein tieferes Verständnis für die Potenziale und Abläufe von Big-Data-Anwendungen in Zukunft unerlässlich.

Neues Know-how

  • Kommunikatoren sollten in der Lage sein zu verstehen, was mit Daten machbar ist, welche relevant sind, wie Daten generiert werden und wie diese anschließend analysiert und visualisiert werden können.

  • Statistische Grundkenntnisse sind dabei unerlässlich, denn nur so können Ergebnisse richtig interpretiert und für die strategische Kommunikationsplanung genutzt werden.

  • Trotzdem werden bewährte Fähigkeiten wie Planungs- und Management-Skills, das Schreiben von pointierten Texten, ein Gespür für Themen und Menschen sowie Kreativität weiterhin einen hohen Stellenwert haben.

  • Grundvoraussetzungen sind ein persönliches Interesse und Aufgeschlossenheit für die neuen Technologien.

 

Anforderungen an die universitäre Ausbildung

  • Es ist umstritten, inwieweit IT und Technik im Mittelpunkt eines Kommunikationsstudiums stehen sollten.

  • Prof. Dr. Ulrike Röttger vom Institut für Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster sieht eher spezialisierte Studiengänge als Lösung.

  • Auch einige der befragten Experten sehen es eher als Aufgabe der Kommunikationswissenschaft, zeitloses Wissen, wie grundlegende theoretische Kommunikationstheorien und analytische Fähigkeiten, zu vermitteln.

  • Andere hingegen wünschten sich eine stärkere Beachtung dieser Themen im Studium. Es sollte darum gehen, Studierende ein besseres Gespür für die Möglichkeiten und Grenzen von Big-Data-Anwendungen zu vermitteln.

  • Darüber hinaus wird von vielen Experten eine stärker interdisziplinäre Forschung und Ausbildung angeregt. Auf diese Weise können die verschiedenen Fachrichtungen ein besseres Verständnis füreinander entwickeln, um später in interdisziplinären Teams arbeiten zu können.

Aus- und Weiterbildung in Unternehmen

  • Viele Unternehmen setzen auf interne Weiterbildungen. Die beschriebenen Schulungen sind vielfältig und reichen von internen Seminaren über Hospitanzen bis hin zu eigens entwickelten Online-Tutorials beispielsweise im Bereich des Datenschutzes.

  • Zum Teil sind diese internen Schulungen für neue Kommunikatoren verpflichtend. Ziel ist es, die neuen Mitarbeiter auf ein einheitliches Niveau zu bringen, welche Informationen wie in dem Unternehmen genutzt werden, welche Eigenheiten die jeweiligen Daten haben und wo die Informationen geteilt werden.

  • Einige Unternehmen haben spezielle Schulungen entwickelt, wie Texte und Multimedia-Inhalte in großen Mengen generiert, analysiert und richtig interpretiert werden können. Dazu zählt auch, wie man Suchanfragen erstellt, wie Realtime-Dashboards interpretiert und die Kennzahlen richtig eingeordnet werden können.

Methode

Das vorliegenden Ergebnisse wurden auf der Grundlage von Interviews mit 35 Experten aus Praxis und Wissenschaft entwickelt. Hierbei wurden 18 Experten aus international ausgerichteten Kommunikationsabteilungen zur Anwendung von Big Data interviewt; 17 Experten wurden speziell zur Anwendung von Daten aus sozialen Medien (Big Social Data) befragt.

 

 

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