Mitarbeiterkommunikation gleich Dialog – Nina Skrzyszowski von B. Braun

Wie ist die interne Kommunikation bei dem Pharma- und Medizinbedarfs-Unternehmen B. Braun aufgestellt? Welche Tools verwenden Nina Skrzyszowski, Senior Communications Managerin, und ihre Kolleginnen und Kollegen, um auch die Mitarbeitenden in der Produktion und im Außendienst zu erreichen? Was sind ihre Learnings aus der virtuellen Kommunikation? 

 

Kommunikationskanäle und Tools:

  • Das Social Intranet bietet den Mitarbeitenden globale und lokale News, einen Newsticker und wichtige Informationen wie die Corona-Infoseite.  Zudem dient es als digitaler Arbeitsplatz mit integrierten MS-Tools. Die Mitarbeitenden können sich ihre personalisierten Inhalte zusammenstellen und erhalten z. B. Tipps für digitale Zusammenarbeit.
     
  • Digitale Infoboards sind in der Produktion und in der Kantine an unterschiedlichen Standorten integriert, um auch die Mitarbeitenden zu erreichen, die nicht am Computer arbeiten.
     
  • MS Teams wird u.a. für die Projektkommunikation genutzt, um z. B. Zielgruppen einzugrenzen. Darüber ist zudem eine cloudbasierte Zusammenarbeit möglich und die globale Kommunikation wird erleichtert.
     
  • Live-Kommunikation wie Livestream-Events, Vorstandskommunikation und Dialogformate zu Standortkommunikation ist eine hilfreiche Ergänzung, um Information, Dialog und Motivation zu fördern. Wichtig ist auch hier, dass die Übertragung für alle Mitarbeitende zugänglich ist.

Best practice:

Die interne Kommunikation bei B.Braun hat eine interne Social-Kampagne #Stillpossible ins Leben gerufen. Angefangen mit einer Homeoffice-Fotochallenge, an der auch Mitarbeitende aus der Produktion per Mail Beiträge einreichen konnten, hat sich die Kampagne durch verschiedene Aktionen weiterentwickelt.

„Aktuell gibt es einen virtuellen Adventskalender. Wir hatten auch schon eine Bewegungschallenge, um gemeinsam Schritte zu sammeln, sowie verschiedene virtuelle Teamevents – das stärkt das Gemeinschaftsgefühl“, erzählt Nina Skrzyszowski.

Learnings und aktuelle Herausforderungen:

  • Alle Zielgruppen ansprechen und konzernweite Kommunikation, um Mitarbeitende in allen Ländern zu erreichen.
  • Wertschätzung und Gemeinschaftsgefühl sind sehr wichtig, um Mitarbeitende zu motivieren.
  • Mehr Bottom up und Interaktion, um in den Dialog zu treten. Dafür braucht es mehr Ressourcen.

 

 


Herausforderungen und Potenziale der internen Kommunikation – Birgit Ziesche von Henkel 

Birgit Ziesche, Leiterin der globalen internen Kommunikation bei Henkel, gibt Einblicke in die interne Kommunikation des Herstellers für Konsumgüter. Außerdem beschreibt sie Herausforderungen und Potenziale der internen Kommunikation während der Corona-Pandemie. 

 

Prinzipien der internen Kommunikation bei Henkel:

  • Das große Ziel: Reputation von Henkel aufbauen und schützen.
    --> Das Fundament dafür ist gute interne Kommunikation. Das bedeutet für die interne Kommunikation zum Beispiel, bei Change-Prozessen zu unterstützen, um die Mitarbeitenden mitzunehmen.
     
  • Die Herausforderung: Wie schaffe ich es, für bestimmte Zielgruppen relevante Inhalte zu kommunizieren, sodass die Botschaften rezipiert und verstanden werden?
    --> Das erfordert eine enge Zusammenarbeit mit der internationalen Kommunikation.
     
  • Der Purpose: Wonach streben die Mitarbeitenden bei Henkel und wohin wollen sie sich entwickeln?
    --> Engagement-Tools schaffen, um aktive Teilnahme zu ermöglichen.
     
  • Befähigung von Führungskräften, ihre Teams zu motivieren. Dafür ist es wichtig, die Corporate Story auf ihren Arbeitsbereich herunterzubrechen und für die Mitarbeitenden zugänglich zu machen.
    --> Dialog und Transparenz schaffen sowie Rückfragen ermöglichen.
     
  • Employee Experience schaffen: Wie können Mitarbeitende erreicht werden, wenn sie von ihren Führungskräften, Kolleginnen und Kollegen sowie dem Intranet ständig Informationen zugespielt bekommen?
    --> Die interne Kommunikation muss auch mal Pausen einlegen und still sein. Die entscheidene Frage ist: Wann ist welches Format sinnvoll, um relevante Botschaften zu vermitteln?

Best practice:

In einer Umfrage hat Henkel erhoben, wie zufrieden ihre Mitarbeitenden mit der internen Kommunikation sind. Dabei haben 89 % der Mitarbeitenden als bestes Informationstool regelmäßige digitale Videonachrichten des CEOs angegeben. Das kurze Format ist leicht zu konsumieren und es werden alle wichtigen Informationen vermittelt.

"Zudem haben wir in den letzten Monaten vermehrt halbstündige Livestreams mit Frage- und Antwortmöglichkeit eingesetzt. Das kommt sehr gut an. Dazu bieten wir Podcasts und kurze Audioformate an - auch das wird immer mehr genutzt", berichtet Birigit Ziesche.

Learnings und aktuelle Herausforderungen: 

  • CEOs und Führungskräfte sind wichtige Kommunikatorinnen und Kommunikatoren geworden und werden es bleiben.
    --> Coaching und Beratung für Führungskräfte wird zunehmen, Kompetenzen und das Vertrauen müssen dafür aufgebaut werden.
  • Dringenden Handlungsbedarf sieht Birigt Ziesche bei dem Erheben und Nutzen von Daten. Dazu gehört, KPIs festzulegen und die Daten richtig zu interpretieren.
  • Botschaften und Themen müssen mehr vermarktet werden. --> Emotionen schaffen geht auch virtuell, z. B. durch die Auszeichnung von engagierten Mitarbeitenden.