Gemeinsam in die Zukunft: Swaran Sandhu tritt Board bei

Hochschule der Medien Stuttgart
Prof. Swaran Sandhu, Professor für Unternehmens-und Organisationskommunikation mit Schwerpunkt Public Relations an der Hochschule der Medien Stuttgart, tritt als neues Mitglied unserem Scientific Advisory Board bei. Wir heißen ihn herzlich willkommen!
In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit Public Relations und Unternehmenskommunikation, mit besonderem Schwerpunkt auf sozialer Netzwerkanalyse, Datenkompetenz und Neo-Institutionalismus.
Um Swaran Sandhu und seine Interessen etwas besser kennenzulernen, haben wir uns mit ihm unterhalten. Zum lockeren Auftakt stellten wir zunächst ein paar „Entweder-Oder-Fragen“.
Entweder… oder?

Anschließend widmeten wir uns intensiver seinen persönlichen Präferenzen und Interessengebieten.
In Ihren eigenen Worten:
Was hat Sie motiviert oder inspiriert, unserem Scientific Advisory Board beizutreten?
Es ist eine großartige Gelegenheit, gemeinsam mit Wissenschaftlern und Praktikern an der Zukunft der strategischen Kommunikation zu arbeiten.
Was bedeutet erfolgreicher Wissenstransfer für Sie?
Ich tue mich ein wenig schwer mit dem Begriff „Wissenstransfer“, denn es handelt sich dabei nicht um eine einfache Copy-and-Paste-Aktivität, sondern um einen Prozess, der in beide Richtungen funktioniert. Die Anforderungen der Praxis unterscheiden sich deutlich von den Regeln der wissenschaftlichen Forschung. „Wissenstransfer“ verläuft in beide Richtungen: Als Wissenschaftler können wir ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse und Anforderungen der Praxis gewinnen. In der Zusammenarbeit mit Praktikerinnen hoffe ich, ihre Annahmen zu hinterfragen, indem ich als Sparringspartner diene und ihnen helfe, über ihr Handeln zu reflektieren.
Welches Thema der strategischen Kommunikationsforschung sollte Ihrer Meinung nach in der Praxis mehr Beachtung finden?
Eines der dringendsten Themen ist meiner Meinung nach der Einfluss technologischer Superstrukturen auf strategische Kommunikation. Mit technologischen Superstrukturen meine ich die Integration von KI in alle Kommunikationsprozesse, die das soziale Gefüge unseres Lebens durchziehen. Letztlich müssen wir uns fragen, warum, mit welchen Mitteln und zu welchen Zwecken wir diese Strukturen nutzen – und welche Konsequenzen unser Handeln hat. Das ist eine zutiefst philosophische und ethische Frage. Und sie führt uns direkt zum übergeordneten Thema: Was bedeutet es, Mensch zu sein in einem Zeitalter (scheinbar) unbegrenzten Zugangs zu Information und Wissen (z. B. in einer Welt mit Artificial General Intelligence)? Und wie können wir diese Kräfte zum Wohle aller einsetzen?
Unabhängig von Zeit und Geld: Welches Forschungsprojekt würden Sie gerne eines Tages realisieren?
Mit dem zweiten Teil Ihrer Frage haben Sie mich erwischt. Ich habe viel zu viele Ideen, um mich auf nur eine zu konzentrieren. Aber wenn Sie mir freie Hand lassen, würde ich mich auf die großen Fragen konzentrieren, z.B. die Klima- und Desinformationskrise und deren Auswirkungen auf den Gesellschaftsvertrag unter den Bedingungen des Hyperkapitalismus und der Aufmerksamkeitsökonomie. Mit anderen Worten, mich interessieren die sich verschiebenden sozialen Koordinaten und wie sie unsere Institutionen prägen und wie Institutionen Kommunikationsprozesse gestalten. Das sollte genug Arbeit bis zur Rente sein!

Danke, Swaran Sandhu, für Ihre persönlichen Eindrücke! Wir freuen uns, Sie im Scientific Advisory Board begrüßen zu dürfen und auf die gemeinsamen Projekte.
Alle Wissenschaftler im Scientific Advisory Board finden Sie hier.