Die Vorsitzenden des Executive Boards im Gespräch

Ansgar Zerfaß und Anke Schmidt sind seit Januar 2023 der Vorsitzende und die stellvertretende Vorsitzende des Executive Boards der Akademischen Gesellschaft. Mit ihnen haben wir über die Umstrukturierung, die neue Aufstellung und die Ziele der Akademischen Gesellschaft gesprochen.

Ansgar Zerfaß ist Professor für Strategische Kommunikation an der Universität Leipzig


Anke Schmidt ist Global Vice President Corporate Communications Beiersdorf

Warum wurde eine neue Organisationsstruktur eingeführt?

Ansgar: Der 10-jährige Geburtstag der Akademischen Gesellschaft 2020 markierte den Beginn eines umfassenden Strategieprozesses, bei dem wir die Organisationsstruktur, unsere Positionierung und unsere Aktivitäten kritisch überprüft haben. Insbesondere sollte die Leitungsstruktur verändert werden, um unsere Partnerunternehmen zu beteiligen.

Was hat sich konkret verändert?

Anke: Seit Anfang 2023 leitet ein neunköpfiges Executive Board die Akademischen Gesellschaft – vier Vertreterinnen und Vertreter der Partnerunternehmen, vier Professorinnen und Professoren sowie die Leiterin der Geschäftsstelle als Managing Director. Gemeinsam entscheiden wir über Budgets, welche Forschungsprojekte wir fördern und mit welchen Partnern wir zusammenarbeiten. Dabei kooperieren wir eng mit den zwei Beiräten – dem Scientific und dem Corporate Advisory Board.

Anke Schmidt, Vice President Corporate Communications & Government Relations, Beiersdorf 

Gemeinsam entscheiden wir über Budgets, welche Forschungsprojekte wir fördern und mit welchen Partnern wir zusammenarbeiten. Dabei kooperieren wir eng mit den zwei Beiräten – dem Scientific und dem Corporate Advisory Board.

Welche Rolle spielt das Scientific Advisory Board für die neue Struktur?

Ansgar: Im wissenschaftlichen Beirat sind aktuell die Professorinnen und Professoren unserer Partneruniversitäten vertreten, zudem die zwei Emeriti Günter Bentele und Claudia Mast, die seit der Gründung dabei sind. Wir beschäftigen uns mit der Forschungsstrategie unseres Thinktanks und führen auch selbst Forschungsprojekte durch.

Zukünftig wollen wir das Scientific Advisory Board um renommierte Forscherinnen und Forscher erweitern. Auch Kooperationen mit anderen internationalen Initiativen im Bereich der Unternehmenskommunikation sind angedacht.

Ansgar Zerfass, Leipzig University

Und welche Aufgaben hat der Praxisbeirat – das Corporate Advisory Board?

Anke: Im Praxisbeirat sind alle Partnerunternehmen der Akademischen Gesellschaft vertreten mit ihren Kommunikationsleiterinnen und -leitern. Aktuell sind das 48 Mitglieder. Sie stellen sicher, dass Forschung und Wissenstransfer praxisnah sind – zum Beispiel, indem sie sich bei der Ideenfindung für Forschungsprojekte und Wissenstransfer einbringen und bei empirischen Studien mitarbeiten. Zudem sichern sie die finanzielle Basis. Alle Partnerunternehmen treffen sich regelmäßig zum Gedankenaustausch – entweder im Rahmen von virtuellen Beiratstreffen oder bei den Konferenzen der Akademischen Gesellschaft.

© Die neue Leitungsstruktur der Akademischen Gesellschaft

Welche Ziele habt Ihr Euch für die nächste Zeit gesetzt?

Ansgar: Wir möchten unsere führende Position als Thinktank für strategische Kommunikation in Europa festigen und das globale Wissen im Themenfeld weiter ausbauen. Dazu wollen wir über die eigene Forschung hinaus verstärkt neue Konzepte aus der weltweiten Forschung kuratieren.

Anke: Zudem werden wir uns die bestehenden Angebote für den Wissenstransfer genauer anschauen und neue Ideen entwickeln, wie Forschungsergebnisse Eingang in die Kommunikationspraxis finden. Mittelfristig möchten wir den Kreis auf 50 Unternehmen erweitern. Das ist aber auch die Grenze, um den Gedankenaustausch in einem überschaubaren Kreis beizubehalten.

Ansgar: Letztendlich geht es bei der Akademischen Gesellschaft darum, Praxis und Wissenschaft zusammenzubringen, voneinander zu lernen und gemeinsam die Professionalisierung und Profilierung der Unternehmenskommunikation voranzubringen.

Und welche inhaltlichen Themen stehen bei Euch an?

Anke: Wir haben im September ein Forschungsprojekt zu künstlicher Intelligenz in der Unternehmenskommunikation beschlossen – ein Thema, welches alle Kommunikationsabteilungen gerade umtreibt. Zudem soll es eine Studie geben, die sich mit neurowissenschaftlichen Ansätzen und Technologien beschäftigt und wie diese für die Kommunikation genutzt werden können.

Das Interview wurde im Jahresbericht 2023/2024 veröffentlicht (ab S. 10).