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European Communication Monitor 2024/25
Kontakt
Prof. Dr. Ansgar Zerfass
zerfass@uni-leipzig.de
Projektbeschreibung
Die Akademische Gesellschaft ist Premium-Sponsor des European Communication Monitor 2024/25.
Titel: European Communication Monitor 2024/25. Bewältigung von Spannungen in der Unternehmenskommunikation im Kontext geopolitischer Krisen, künstlicher Intelligenz und der Weiterbildung im Management.
Team: Prof. Dr. Ansgar Zerfass (Universität Leipzig, Deutschland), Prof. Dr. Alexander Buhmann (BI Norwegian Business School, Norwegen), Prof. Dr. Aurélie Laborde (Universität Bordeaux Montaigne, Frankreich), Prof. Dr. Ángeles Moreno (Universität Rey Juan Carlos, Spanien), Prof. Dr. Stefania Romenti (IULM Universität, Italien), Prof. Dr. Ralph Tench (Leeds Business School, Vereinigtes Königreich)
Projektlaufzeit: September 2023 bis November 2024
Weltweit stehen Unternehmen und Gesellschaften vor enormen Herausforderungen. In vielen Regionen treffen politische Instabilität und wirtschaftliche Stagnation auf bahnbrechende digitale Innovationen und vielversprechende Initiativen. Letzteres eröffnet Chancen für nachhaltige und aufstrebende Volkswirtschaften. In diesem dynamischen Umfeld spielt Kommunikation eine Schlüsselrolle – sie kann sowohl förderlich als auch hinderlich wirken. Umso wichtiger ist es, ein tiefgreifendes Verständnis dafür zu entwickeln, wie sich Kommunikation in den heutigen, von Unsicherheit geprägten Zeiten, effektiv steuern lässt. Dieses Wissen stärkt die Widerstandsfähigkeit von Organisationen und inspiriert Führungskräfte dazu, sich auf neue Trends und zukunftsweisende Lösungen zu konzentrieren.
Der European Communication Monitor 2024/25 behandelt mehrere kritische Themen. Der Bericht beleuchtet die Herausforderungen im Umgang mit geopolitischen Krisen, die Integration von KI-Technologien in Kommunikationsabteilungen sowie die Förderung individuellen Lernens und Wachstums für Chief Communications Officers (CCOs) als oberste Kommunikationsverantwortliche. Die Analyse aller Themen erfolgt durch die Perspektive von Spannungsfeldern. Dieses Schlüsselkonzept hat unser heutiges Verständnis moderner Organisationen und ihres Managements maßgeblich geprägt. Der European Communication Monitor 2024/25 identifiziert aufkommende Spannungsfelder dabei auf organisatorischer, funktionaler und individueller Ebene. Darüber hinaus zeigt er Wege auf, wie man diese Spannungsfelder bewältigen kann, um Spitzenleistungen zu gewährleisten.
Spannungsfeld: geopolitische Krisen
In einer zunehmend polarisierten Welt setzen geopolitische Krisen auch die Unternehmenskommunikation unter Druck. Sie muss die Geschäftsperspektiven mit den Erwartungen der Stakeholder in Einklang bringen. Spannungen entstehen beispielsweise, wenn auf Forderungen der Stakeholder nach einer Stellungnahme reagiert werden soll, während gleichzeitig Reputations- und wirtschaftliche Risiken minimiert werden müssen.
Spannungsfeld: Aufstieg der künstlichen Intelligenz
Während künstliche Intelligenz enorme Chancen für Kommunikationsabteilungen verspricht, führen das Tempo und die Ungewissheit, mit der sich diese Technologien entwickeln, zu erheblichen Spannungen. Es gilt, den Zielkonflikt zwischen den Zielen der Effizienz- und Effektivitätssteigerung auf der einen und der Notwendigkeit der Risikominimierung auf der anderen Seite sorgfältig auszugleichen. Es bedarf eines Situationsbewusstseins für den komplexen Prozess der Digitalisierung in Kommunikationsabteilungen.
Spannungsfeld: die Notwendigkeit der Weiterbildung im Management
Die Aneignung neuer Kenntnisse durch verschiedene Formen der Weiterbildung im Management ist für CCOs von entscheidender Bedeutung, um ihre Leistung zu steigern und ihre Teams zukunftssicher zu gestalten. Verschiedene Spannungen entstehen, wenn Lernziele mit anderen Prioritäten wie der Aufrechterhaltung der aktuellen Leistung oder der Effizienz kollidieren. Dabei haben CCOs oft Schwierigkeiten, genügend Zeit für ihre persönliche Entwicklung zu finden. Meistens lernen sie durch Experimentieren oder kollegialen Austausch. Gleichzeitig ist der professionelle Diskurs in diesem Bereich unterentwickelt und die akademische Forschung oft unbekannt.
Methodisches Vorgehen
Forschungsfragen
- Wie gehen Unternehmen (Makroebene), Kommunikationsabteilungen (Mesoebene) und CCOs (Mikroebene) mit den Herausforderungen der geopolitischen Risiken, der künstlichen Intelligenz und der Weiterbildung im Management um?
- Welche Spannungen gibt es in jedem Kontext?
- Wie werden diese Spannungen bewertet und bewältigt?
Methode
Der European Communication Monitor ist eine internationale akademische Studie, die die höchsten Qualitätsstandards der sozialwissenschaftlichen Forschung erfüllt. Sie wird seit 2007 jährlich konzipiert und durchgeführt. Im Jahr 2024 tritt der ECM in eine neue Phase ein. Das Studiendesign wurde verfeinert und konzentriert sich nun ausschließlich auf Unternehmenskommunikation.
- Die Forscher führten eine umfassende interdisziplinäre Literaturrecherche durch. Sie zielten darauf ab, das vorhandene Wissen über das Hauptkonzept (Spannungen) und die drei in der Studie behandelten Themen zu ermitteln. Auf dieser Grundlage wurden die Forschungsfragen entwickelt.
- Die Stichprobe basiert auf einer sorgfältig zusammengestellten und jährlich aktualisierten Datenbank. Diese umfasst die 300 größten Unternehmen aus allen 50 europäischen Ländern. Die Zufallsstichprobe besteht aus 30 CCOs aus diesen Unternehmen.
- Die Forschungsfragen wurden in zwei Hauptforschungsinstrumenten operationalisiert: in einem quantitativen Vorabfragebogen, gefolgt von einem qualitativen halbstrukturierten Interview mit 15 offenen Fragen.